Mit ihren kriechenden, verholzten Trieben wächst die Silberwurz dicht auf der Oberfläche und nutzt so die Bodenwärme optimal aus. Der 2 bis 10 cm hohe Spalierstrauch bedeckt ganze Felsen teppichartig und kann bis 100 Jahre alt werden. Ihre immergrünen, ledrigen Blätter sind am Rand eichenähnlich eingekerbt. Die weissfilzige Behaarung auf der Blattunterseite dient als Transpirationsschutz. DieBlüten besitzen meist acht Kronblätter und richten sich wie kleine Parabolantennen nach der Sonne, ein idealer Platz zum Aufwärmen für Insekten. Zur Fruchtzeit bilden die fedrig behaarten Griffel einen Haarschopf. Die kalkliebende Art besiedelt Felsschutt, Felsen und steinige Rasen.

Die Silberwurz kommt sowohl in den Alpen als auch in der Arktis vor. Bei uns verschob sich in den letzten Jahrzehnten ihre untere Verbreitungsgrenze um knapp 100 Meter nach oben. Bei zunehmend wärmeren Temperaturen verliert die Gebirgspflanze an Territorium, da sie sich nur langsam weiter nach oben ausbreitet.